Das Kalenderblatt für Juli 03


03                        
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05                        
KaufhausKreuzberg ohne Haus: "eröffnet" wird aber trotzdem




    
Seit Anfang Juni steht die Initiative Kaufhaus Kreuzberg vor einem Scherbenhaufen. Die Zentrum Kreuzberg GmbH hat ihre Mietvertragsangebote so sehr verändert und Forderungen gestellt, unter denen die Kaufhausidee nicht realisierbar ist. Damit ist die Idee, ein alternatives Kaufhaus am Kotti zu errichten, auf Eis gelegt. Die Räume bleiben was sie sind: eine Ruine im öffentlichen Raum. Die Gründer suchen nun nach Alternativen, sogar von Zwischennutzungskonzept oder "KaufhausKreuzberg auf Reisen" ist die Rede. Gute Fahrt!

Eröffnet wird jetzt aber trotzdem. Wer sich fragt wie, kann sich die Antwort selber anschauen. Die Gründerinnen versuchen sich unter freiem Himmel, nur ein paar Meter weiter in der Dresdner Straße am 5.7. 2003 13h bis 22h.
Aktuelle Infos: www.kaufhauskreuzberg.de



Kunst: SCHERBENMUND
Berlinoir-Comic von
Reinhard Kleist und Tobias O. Meißner

Wenn Vampire ihr Unwesen in Berlin treiben, besser gesagt in Berlinoir, dem Schauplatz der dreiteiligen gleichnamigen Comic-Saga kann es sich nur um ein Paralleluniversum der Hauptstadt handeln. Keine Nachtschattengewächse, wie man vermuten sollte, sondern Blutsauger, die die Bewohner von Berlinoir unterdrücken.
Selbstverständlich gibt es eine Gegenbewegung! Dass sich einer der Aufständigen gerade von einer jungen, aber mächtigen Vampirdame angezogen fühlt, macht seinen Feldzug gegen die Untoten nicht leichter... .
Noch bis zum Freitag, 11.07.03 in der Galerie Knoth & Krüger, Oranienstr. 188, 10999 Berlin - Und am 11.7. ab 20 Uhr: Finissage und Signierstunde mit beiden Künstlern. Ausstellung geöffnet: Di-Fr 16-21h Wirf schon mal einen Blick hinein: www.scherbenmund.de


Dawn Wieners Special People
Die Hamburger Tuntenolympiade war ein großer Erfolg. Obwohl die Veranstaltung entpolitisiert werden sollte, konnten die Hamburger Tunten sich mit ihrem phantasievollen Protest gegen Innensenator Schill durchsetzen. Presse war reichlich da, das Fernsehn berichtete, und die Heten fanden es allerliebst - einige nahmen sogar teil! Eine etuxx-Redakteuse konnte sich als Ersatzspielerin in die siegreiche Tuntenschaft 'Dawn Wieners' einschleichen - so hat auch etuxx seine Siegerurkunde ... .

Die versammelte etuxx-Redaktion gratuliert zum einen unserer erfolgreichen Redakteuse, aber vor allem auch den Organisatoren dieses Events.

Bilder von der Tuntenolymopiade



etuxxwin! diesmal: 1 x das etuxx-T-Shirt

     Aufgabe des Monats:
Was ist etuxx? Viele rätseln immer noch, woher der Name kommt. Du weißt es und schickst uns Deine Erklärung. Und wir versprechen jetzt schon: die originellste wird gewinnen! Schicke eine E-Mail bis zum 1.8.2003 an: win@etuxx.com mit dem Betreff "what's etuxx". Wir benachrichtigen Dich per e-mail. Viel Glück!
    







Website des Monats ist: www.granma.cu

Begründung der Jury: Wir sind der Meinung: ab und zu hilft auch mal ein Blick auf die Insel: Von ihr heißt es, sie sei die Insel der Glückseligen. Der ach so gewohnte Blick auf das Weltgeschehen wird da manchmal etwas verrückt: Dort beispielsweise ist die moderne Dosenabfüllung wie die Flaschenabfüllung schon vorher installiert worden. (Abb.) etuxx sagt: nicht nur deutsches Bier ist absolut rein! Unser Surf-Tipp des Monats: www.granma.cu


Was der gepflegte Antideutsche nicht essen sollte: Kohlrabi!

Das Gemüse ist schön deutsch, eigentlich die deutscheste aller Kohlarten. Zu deren Familie, der Brassicacea (Kreuzblütler), gehört er nämlich. Deutschland ist weltweit der größter Erzeuger und Verbraucher, mehr als 40.000 Tonnen isst der teutonische Mob von dem Gemüse, das er regional auch Oberkohlrübe oder Rübkohl nennt. Die Produktion hierzulande reicht nicht. Die lieben NachbarInnen hinterm Goudazaun und in Polen liefern aber gern den Rest. Was dann noch fehlt, schaffen die sonnenbeseelten BäuerInnen Berluskoniens ran. Das, was wir essen (außer die Antideutschen natürlich), ist die Verdickung des Markkörpers der Sprossachse. Der typische leicht süßliche und dennoch scharfe Geschmack und Geruch kommt - wie übrigens auch bei Brokkoli, Blumen-, Rot- und Weißkohl, Raps, Radieschen, Rettich oder Kresse- durch die für die botanische Familie typischen sekundären Inhaltsstoffe, den Senfölglykosiden.






Charlotte von Mahlsdorf erobert den Broadway. "Unsere" flotte Lotte ist inzwischen auf Manhattans Bühnen gelandet. Das 1-Personen-Stück, was aktuell am Off-Broadway in "Playwrights Horizons" stets vor ausverkauftem Saal gezeigt wird, könnte (so munkelt die Fachpresse) mühelos den Sprung an den richtigen Broadway schaffen. Doug Wrights Stück "I Am My Own Wife" (nach dem gleichnamigen Buch "Ich bin meine eigene Frau") soll hervorragend mit Jefferson May besetzt sein. Charlottchens grenzdebiler Charme, ihre leicht mystische Mischung aus Kuriosum und Kultfigur tut es den New Yorkern an. "Which train is going to Mahlsdorf?" könnte bald eine beliebte Frage von amerikanischen Touristen in Berlin sein.
Unter anderem besprochen in: Theatermania    Talkinbroadway    Curtainup

Charlottennews: www.transgenderlife.de berichtet: 14 Monate nach dem Tod Charlottes hat das schwedische Kulturministerium die Übernahme des dem Staat vermachten Gründerzeit-Museums in Porla abgelehnt. Mahlsdorf, Berlins berühmtester Transvestit, war 1997 nach Mittelschweden übergesiedelt. Schon zu Lebzeiten hatte Charlotte bereits vergeblich versucht, die von ihr gekaufte Gründerzeit-Villa in der abgelegenen schwedischen Ortschaft Porla im Bezirk Örebro in eine staatliche Einrichtung umzuwandeln. Nach dem das Stockholmer Kulturministerium nun auch die testamentarische Vermachung abgelehnt hat, geht die Sammlung an die deutschen Verwandten Mahlsdorfs über.