Wer rastet, der ostet
die Horst Wagenfeld Kolumne

Doktorarbeit
exklusiv bei etuxx: die Doktorarbeit der Angela Merkel







patriotischer Beitrag
Schon mit wenigen Handgriffen ist ein patriotischer Beitrag zum Gelingen der Großen Koalition geleistet. (gesehen in einem Kreuzberger Tuntenhaushalt)







Modell der Metin- Kaplan- Moschee ohne Minarette
Modell der Metin- Kaplan- Moschee ohne Minarette, eine Ausrichtung gen Mekka ist erst nach Abriss des Palasts der Republik möglich.

Liebe Republik!
Diese Kolumne wird mit einem Fishermen's Friend Cinnamon-Bonbon unter dem Gaumen und einer im Hintergrund laufenden Glotze geschrieben. Dort, im Hintergrund, heißt es, die Koalition zwischen den Sozis und den Schwarzen habe einen guten Anfang gemacht. Frau Merkel und Herr Platzek konnten in allen Umfragen Sympathiepunkte sammeln, Joschka Fischer und Schröder sind vergessen. Angie und Matthias raufen sich zusammen und wollen Sie, liebe Republik, aus dem Haushaltsloch heraus und in eine goldene Zukunft mit Vollbeschäftigung führen.

Da Frau Merkel sich seit Veröffentlichung der letzten Kolumne weder eine neue Frisur zugelegt noch ihren Schneider gewechselt hat und Matthias Platzeck es offenbar nicht für nötig hält, sich mal ordentlich zu rasieren, befallen uns Zweifel an deren Kompetenz. Doch da meldet sich das etuxx-Gewissen. Es sagt, dass es diskriminierend und unsachlich sei, die Kompetenz einer Frau an deren Frisur und Kleidung zu messen und dass der scheußliche Drei-Tage-Bart von Matthias Platzeck überhaupt nur erwähnt wurde, damit nicht der Anschein entsteht, als wolle man nur auf Frau Merkels äußerer Erscheinung herumhacken. Letzteres stimmt.

Darüber hinaus schlägt das etuxx-Gewissen, das übrigens selbst eine ziemlich geschmacklose Frisur hat, freudig vor, konstruktiv zu arbeiten und der neuen Regierungschefin und ihrem Tross Ratschläge mit auf den Weg zu geben, die unserem Lande zum Wohle und etuxx zum Ruhme gereichen. Zunächst wäre da das vordringliche Thema der Massenarbeitslosigkeit. Hierzu fällt uns leider nur wenig bis gar nichts ein, weil wir selbst so ungern arbeiten und nicht über Dinge reden wollen, die uns leidenschaftslos lassen.

Wenn ich über das Geländer meines Kreuzberger Balkons blicke, dann sehe ich sie, die wabernde Masse, die so schrecklich arbeitslos ist und gelegentlich um Hilfe schreit. Ich kann ihr nicht wirklich helfen, denn ich war und bin immer noch der Meinung, dass zwar alle Menschen ein festes Einkommen, nicht jedoch zwingend eine feste Stelle haben müßten. Ich schließe also die Balkontür hinter mir und lasse die Masse weiter in Richtung Kanzleramt wabern.

Als nächstes ist da noch ein sehr wichtiges Thema, die Integration der Zuwanderer. Frau Merkel hat gesagt, dass sie sich auf den Neubau des Berliner Stadtschlosses freut. Na bitte! Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und das in der Mitte Berlins entstehende Gebäude zu einer Moschee machen? Da es sich ohnehin um einen Kuppelbau handelt, müßte die äußere Gestalt nur ganz geringfügig verändert werden. Es fehlen natürlich Minarette, die aber auf keinen Fall höher sein dürfen als der Fernsehturm am Alexanderplatz oder gar die Kuppel des Berliner Doms oder - noch wichtiger - höher als die Kuppel der Synagoge in der Oranienburger Straße.

Wenn mich nicht alles täuscht, ist die Nutzung des Berliner Stadtschlosses in der Tat noch gar nicht richtig geklärt. Also, worauf warten wir da? Aus Dahlem kommen die Sammlungen des Völkerkundemuseums und die der islamischen Kunst. Der Hauptteil des Schlosses wird Gebetsraum. Als untrügliches Zeichen, dass wir nicht nachtragend sind, nennen wir das Ganze schließlich Metin-Kaplan-Moschee, und es kann kein Zweifel mehr darüber aufkommen, ob Zuwanderer anatolischer Herkunft im Herzen Berlins willkommen sind oder nicht.

Das nächste Problem ist der demographische Wandel. Hier ist dringend Handlung geboten, wenn wir verhindern wollen, dass Frankreich im Jahre 2050 mehr Einwohner hat als Deutschland, und das wollen wir doch nicht, oder?.

Als ersten Schritt empfehlen wir daher eine Kopplung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrer an die Anzahl der in die Welt gesetzten Kinder. Zu deutsch heißt das, für jedes geborene bzw. gezeugte Kind darf der Halter oder die Halterin eines Kraftfahrzeugs ganze zehn Stundenkilometer mehr fahren als ausgeschildert. Bei fünf Kindern - und die brauchen wir ja mindestens pro Frau, um das Steuer noch herumzureißen - hieße das also 100 Stundenkilometer in geschlossenen Ortschaften oder 180 auf Autobahnen. Damit wäre auch das Problem des Dauerstaus in unseren Städten gelöst.

Das etuxx-Gewissen gibt gerade zweierlei zu bedenken: erstens sind es meistens die Männer, die Autos fahren und es dann auch noch verlockend finden, das Gaspedal bis zum Boden durchtreten zu können, es kann also sein, dass Frauen es nicht erstrebenswert finden, schneller fahren zu dürfen als andere, und zweitens könnte es dazu kommen, dass bei zu vielen Kindern und entsprechend schneller fahrenden Autos zusätzlich mehr Kinder auf dem Weg zur Drogenprävention oder zur Schule ums Leben kommen und die Zugewinne zunichte machen. Diese Kausalkette genau zu ermitteln, muß auch Aufgabe der neuen Regierung sein. Nun auf zu frischen Taten, liebe Frau Merkel, denn wer rastet, der ostet. Und das wäre doch wirklich das letzte, was wir wollen.

Herzliche Grüße von Horst Wagenfeld


nixversteher: Ich glaub ich werd alt. Ich verstehe das hier nicht.  
reiseführer: da gips nix zu verstehen, im ballast der republik hat man pünktlich zur wahl die  klappe von mekka nachgebaut
Brenda: lange nicht mehr so gelacht... danke an den Author für diese kolumne in der düsteren jahreszeit....  
dazwischenquatscher@nixversteher: Kolumnen und Witze haben eins gemeinsam, durch Erklärungen verlieren sie unglaublich an Charme und Subtilität.  
Horst W., Au-tor: Danke, Brenda.  
Peter, Militanter Nichtraucher, Berlin: In linksintellektuellen Deutschen Kreisen gilt es - anders als in Frankreich, England, etc. - als "dégoutant", für Tradition, Geschichte und Identität zu sein. ICH BIN GOTT SEI DANK ANDERS und habe meine eigenen Werte, und selbstverständlich bin ich FÜR ein Stadtschloss und NICHT für einen hässlichen primitiven Glas/Stahl/Betonkasten, der sich als "sozialistisch" ausgibt, dabei aber von poststalinistischen verlogenen Spießern erbaut wurde (und vielen vielen D-Mark....WEST-Valuda, mein Guda). SPRENGT DEN HÄSSLICHEN SCHANDFLECK ENDLICH IN DIE LUFT ;-)))  
Horst W. (Au-Tor): Sehr geehrter Peter, der Du auch in anderen Bereichen als nur des Nichtrauchens militant zu sein scheinst, geht aus meiner Kolumne an irgendeiner Stelle hervor, daß ich gegen den Abriß des Palastes der Republik bin? Und es ist auch nirgends (jedenfalls nicht für nach rationalen Kriterien lesende Menschen) zu erschließen, daß ich dafür wäre. Was soll also das Theater?  
nixversteher: Stichwort Theater: der Palast der Republik hatte eine sehr fortschrittliche Bühnentechnik.  
Horst W. (Au-tor): Da kann man ja mal sehen, wohin der sogenannte Fortschritt manchmal führt.  
Technikerin: ... vor allem, wenn die Herrschaftstechnik mit der Bühnentechnik in puncto Innovation nicht Schritt hält!  
Arbeiter des Steiß: Am 14. Januar darf man übrigens nochmal mit anderen Bürgern vor dem Palast rumstehen und seinen Erhalt erträumen. Anschliessend warmes Essen in der Kastanienallee 86 (bei den warmen Brüdern). Am 18. Januar wird das usurpatorische Westparlament dann erneut den Abriss beschliessen....  
Technikerin: Die Hamburger sind schuld! Dieser komische Adlige von Boddien hat doch diesen Schlossscheiss (schönes Wort!) überhaupt erst aufgebracht! Die Hamburger sind sowieso die grössten Feinde Berlins: erst wollten sie den Transrapid, und jetzt wollen sie uns konsequenterweise die Bahnzentrale klauen! Wer weiss, was sie noch wollen! Am Ende soll unser Wowi noch den Ole heiraten! Soweit kommt's noch! Ich hab' ne Idee: Lasst uns einfach anstelle des Palasts einen Süsswasserüberseefrischfischhafen bauen! Da werden die Augen machen, die Hamburger!  
hamburgerin: reeperbahn vs. o-straße 3:1, aber hallo!  
Timur: Die Idee mit dem SWÜFFH find ich klasse. Der schafft bestimmt auch mehr Arbeitsplätze als dieses olle Schloß... Und wenn die Hamburger schon Augen machen, dann können sie auch gleich Bauklötzer staunen - die können wir dann kostengünstig im Hafen verwursteln..., ähm... verfischerln ..äh, naja verbauen halt....  
Technikerin: Am besten wäre es, gleich den ganzen Hamburger Hafen nach Berlin-Mitte zu verlegen. Erstens fliesst schliesslich die Spree in die Havel, die Havel in die Elbe und die Elbe in die Nordsee, zweitens ist in Mitte genug Platz (man könnte z.B. ausser dem Palast noch das KanzlerInnenamt, den Potsdamer Platz und den neuen Zentralbahnhof wegsprengen) und drittens könnte man dann die Reeperbahn nach Unter den Linden verlegen...  
Fischkopp: Der alte Elbtunnel läßt sich nicht transportieren.  
kleiner Spalter: Endlich mal wird die Diskussion wieder auf die Fuesse gestellt, und die etuxxler machen sich gedanken, wozu den der schlossleerplatz gebraucht werden koenne ... Hamburg oder die Deutsche Zentralmoschee sind natuerlich schon mal nicht schlecht. Vielleicht koennte man den Vatikan auch zum umziehen bewegen...die haben auch mehr Ahnung vom Bankenwesen als der Berliner! Ich faend ja auch die Gaspromzentrale nicht schlecht.  
Technikerin: @ Fischkopp: Den alten Elbtunnel brauchen wir in Berlin nicht, denn wir haben schon den Tiergartentunnel. Den könnte man sogar teilweise fluten und den Hafen dann unterirdisch anlegen - dann hätte Berlin wieder mal etwas, das sonst niemand hat. - @ Kleiner Spalter: Genau, das ist, was uns in Berlin auch noch fehlt: der Petersdom UND die Grosse Moschee aus Mekka! Dafür bekommt dann Rom das Schloss und Mekka die Gaspromzentrale. Oder umgekehrt.  
auch ich bin deutschland: @technikerin: ein unterirdischer hafen muß her, und dazu noch ein unterirdischer flughafen. das erspart uns schönefeld und den fluglärm.  
Horst W. (Au-tor): Wie wäre es mit einem unterirdischen Abgeordnetenhaus?  
c3po: Unterirdische Flughäfen, investieren Sie jetzt in Ihre Rente!  
Mann im Mond: Vielleicht sollte das Abgeordnetenhaus besser da bleiben wo es ist und das Gelände der "Topographie des Terrors" dahingehend erweitert werden.  
Technikerin: Berlin macht Ernst mit dem Irrsinn (Folge 375): Heute beschloss der Senat, die 600 m (!) kurze U-Bahn-Linie U 55 vom neuen Hauptbahnhof zum Reichstag im Mai in Betrieb zu nehmen. Im Pendelverkehr können gleichzeitig (!) 30 (!) Personen befördert werden. Betriebskosten: 1000 Euro im Jahr pro Meter. - Vielleicht sollten wir mit unseren Überseeuntergrund(flug)hafen- usw. -vorschlägen mal ernsthaft an die Verkehrssenatorin herantreten...  
Technikerin: Bisher hatte angeblich Düsseldorf die kürzeste U-Bahn-Strecke - das unterbieten wir doch locker! Berlin - immer eine Reise wert!  Düsseldorf, haha, Düsseldorf!
Technikerin: Mist, da haben die etuxx-Technikerinnen doch glatt die Linklänge begrenzt! Gemeint war: http://www.rheinbahn.de/opencms/opencms/html/de/index.htm?size=mittel&url=/html/ de/main/ueberuns/37_kleinste_u_bahn.htm  
Technikerin: HILFE! Sorry, Skript gesprengt - war keine Absicht! (etuxx-Technik antwortet: das sollten wir wohl mal anpassen, wa!? Ich habe jetzt erstmal ein Leerzeichen in Deinen Link eingefügt, um die Sprengung zu spregen...)  
Horst W. (Au-Tor): Jott Kinda, nur mal eben den palast erwähnt, schon wird hier alles gesprengt!  
jödeldöö: wann kommt die nächste, herr wagenfeld?  
jödeldöö: wann gehts n hier weita  
Timur: ...ich denke mal, wenn der palast vollständig abgerissen ist... ;-)  
goethe: hmmmmm  
Schiller: Wach auf, Johann Wolfgang! Der Abend naht, und wir wollen zechen!