Heribert Prantl: in der Süddeutschen Zeitung vom 21.06.: "Seitdem Oskar Lafontaine kürzlich gegen "Fremdarbeiter" gewettert hat, erinnert man sich allenthalben daran, dass er schon vor und in seiner Zeit als SPD-Chef eine reaktionäre Ausländerpolitik verfochten und vom "vollen Boot" geredet hat; diese Kritik üben allerdings auch die, die es damals damit genauso wie Lafontaine gehalten und seine Redereien, die der Einstieg in den Asylkompromiss waren, begrüßt haben. |
...: Das macht sein Geschwurbel von heute nicht besser, entlarvt aber eine gewisse Heuchelei bei einem Teil seiner Kritiker, die an seinen Büchern partiell durchaus gefallen finden dürften; Lafontaine schreibt da merkwürdig oft von Volk und deutscher Schicksalsgemeinschaft, er lamentiert über Parallelgesellschaften in Deutschland und warnt vor einer Arabisierung des Landes. |
...: Das klingt so, als wolle Lafontaine die soziale in eine nationale Frage verwandeln. Er sieht sich als Nationalökonom und nimmt das offensichtlich zu wörtlich. Damit aber diskreditiert er sein Ur-Anliegen, das er, begleitet von seinen bekannten Eskapaden, seit über zwei Jahrzehnten verficht: den sozial und ökologisch gebändigten Kapitalismus. |
...: So war auch sein für Schröder geführter Wahlkampf von 1998 inhaltlich angelegt – als Kampf gegen Neoliberalismus und Sozialabbau. Diesen Wahlkampf versucht er nun, mit einer neuen, labilen Partei, aber mit seinen alten Fähigkeiten, neu aufzulegen, um so gegen einen Schröder Recht zu behalten, der mit seiner Regierungspolitik die SPD-Wahlkämpfe konterkariert hat. |
Sascha B.: Neben den strukturkonservativen Milieus in PDS und WASG sind die Spitzenkandidaten Gysi und Lafontaine die grössten Hindernisse für emanzipatorische Politik in diesem "Linksbündnis": zwei Egomanen und Populisten, die ohne mit der Wimper zu zucken, die niedersten Instinkte ihres Publikums bedienen. Dennoch ist es wichtig, dass die neoliberalen Parteien von CDU bis Grüne im neuen Parlament nicht unter sich bleiben. |
Hundsgemein: mit Lafontaine für Folter und Vaterland |
queery: Wiedersprüchliches bewusstsein ist doch nichts neues, in so fern ist eine prinzipielle verurteilung manchmal nicht angebracht, sich die realität schönzureden aber auch nicht. Wichtig dabei ist eine analyse der Verhältnissse, insbesondere, wenn die Linkspartei mit den Grünen verglichen wird. Zu einer solchen analyse gehört, situation der herrschenden Hegemonie, Klassenbasis des Projektes und |
queery: Situation in der sich Linke bewegungen befinden. |
Brenda: was verstehste denn unter Herrschender Hegemonie und Klassenbasis des Projekts? |
Alles Demagogen?: Die Linkspartei landet einen Coup. Der Tatort-Kommissar Peter Sodann kandidiert in Sachsen als Spitzenkandidat der Linkspartei für den deutschen Bundestag. |
berlin27xxl: Glaubt man den Presseaussendungen der PDS, scheint jene inzwischen die WASG zurückgepfiffen zu haben, in punkto Wahlkampfsong 'Deutschland Boogie'. In dem Lied trällerte man schön sexistisch und machte Wahlkampf unter der Gürtellinie "Der Westerwelle schaut sich nur noch Männer an". Im nächsten Atemzug wird CDU-Chefin Angela Merkel mit der doppeldeutigen Floskel angegriffen: "und die Merkel will eh keiner ham". – Was ich mich frage: Ob Folter-Oskar bei der NPD auch mit "Nazis haben kleine Schwänze." abräumen will. |
Faustinotti: Zweifellos gibt es sehr bedenkliche Äußerungen und Entwicklungen. Aber es ist doch schlicht verlogen, wie z.Zt. in den Medien mit der Linkspartei umgegangen wird. Die gleichen Politiker und Medienvertreter die nie etwas am Rassismus der regierungsparteien kritisierten stürzen sich jetzt auf den kleinsten Furz in WASG und PDS. Wenn der LSVD die WASG wegen Homophobie angreift ist die politische Intention mehr als durchsichtig. Und der Rassismus-Vorwurf und das vermeintliche fischen nach NPD-Wählern ist ein politisch motivierte Diskreditierung. Bisky machte auf der Pressekonferenz deutlich, die PDS ist gegen den Asyl-"Kompromiss" von 1993 und steht für offene Grenzen. |
yibah: Da wird dem Tatort-Schauspieler Sodann von Frau Weiss Auftrittverbot "erteilt", da darf der Vertreter der WASG in Köln nach Einspruch von Rot-Grün nicht auf die CSD-Bühne, da zeigt ein Fischer am gleichen Ort, welch ein begnadeter Populist er ist, da wird schlicht und ergreifend gelogen ("Das Bott ist voll" hat der Spiegel per Titel, nicht Lafontaine aufgebracht) und alles zeigt nur: Irgendwie haben wohl einige Angst, von den Futtertrögen der Macht verdrängt zu werden. Und jene, die jahrelang in schäbigster Weise Merkel und Westerwell runtergemacht haben (und zwar unter aller Sau) spielen sich jetzt als Moralwächter auf. Lächerlich!!! |
Michael Hellmann1: Abgesehen vom Hickhack im Kampf um die Futtertröge der Macht eine grundsätzliche Überlegung:Lafontaine steht für soziale Demagogie, unterstützt aber Hartz 4(teilweise) und Lohnsenkungen im Öffentlichen Dienst. Er tritt für Folter und gegen Pressefreiheit ein, unterstützt den deutschen Imperialismus gegen den us-amerikanischen.(sehr unvollständige Aufzählung). Sein Bestreben ist es, die ein wenig erwachende ArbeiterInnen- und Erwerbslosenbewegungen an den bürgerlichen Staat zu ketten bzw. ihre Ankettung an diesen zu verstärken, speziell weltanschaulich, aber auch politisch und organisatorisch. |
Michael Hellmann2:: Er hat sich mit dem Antimarxisten Gysi verbündet, der für kampflose Kapitulation der DDR gegenüber dem deutschen Imperialismus steht, und für allseitige Zusammenarbeit mit diesem. Diese Leute sind nicht nur Feinde der sozialistischen Revolution, sondern weil der Imperialismus politisch gesehen Reaktion auf der ganzen Linie bedeutet, auch Feinde der bürgerlich-demokratischen Rechte.(siehe Folter und Pressefreiheit). Mit Mitgliedern und Sympathisanten solcher Gruppierungen für richtige Forderungen zusammenzuarbeiten, ist eine Sache, solche Strömungen zu begrüßen,statt ihren weltanschaulich reaktionären Kern zu enthüllen, eine ganz andere. |
MC: Das die FAZ Oskar von rechts beispringt, macht seine Sache schlimmer, nicht besser. |
MC: Was ja gut ist: spätens nach der dritten Abstimmungsniederlage, die WASG-Oskar im Vorstand gegen den PDS-Flügel hinnehmen muß, wird er die Sache hinwerfen, um einen lukrativen Buchvertrag anzunehmen, den ich ihm anbieten werde. Arbeitssitel: "Die deutsche Lunge pocht rechts und links." |
Faustinotti: Ulrich Herbert gehört zu den renormiertesten - progressiven- Historikern der bundesrepublik, der sich um die Aufarbeitung des deutschen Faschismus verdient gemacht hat. - Aber, was die Egomanie von Lafontaine angeht, stimme ich Dir voll und ganz zu. Vielleicht wäre es ja gerade ein Gewinn, wenn Lafontaine nach zwei Jahren die Brocken hinschmeisst und sich die neue Linkspartei unter Mithilfe vieler geselllschaftlicher Kräfte bildet. |
come in and find out: and go away Peter S. |
Und plötzlich wählst du CDU@Faustinotti: Angela Merkel die Stimme geben? Menschen, die sich das früher nie vorstellen konnten, denken auf einmal darüber nach. Ein Rundgang durch sieben wankelmütige Milieus. |
gabriel: Wen interessiert eigentlich Lafo und Gysi? Gibt es hier wirklich so viele Medienjunkies? Hätte ich in so einem Forum nicht vermutet. Im übrigen ist die ganze Sache eine so durchschaubare Kampagne! Aber einige Äußerungen (Hellmann) zeugen davon, auch hier wird bewußt gelogen. Und: Wenn Nichtwählen was verändern könnte, wäre es längst verboten. |
Michael Hellmann: @Gabriel: wo hat Hellmann bewußt gelogen? Ich fordere Beweise. |
Michael Hellmann: @Gabriel: Vor 3,5 Tagen haben ich Beweise dafür gefordert, daß ich bewußt lüge. Keine Antwort ist auch eine Antwort. Große Klappe und nichts dahinter- Michael Hellmann lügt also nicht, dafür verleumdet Gabriel. |
Faustinotti: hier eine Einschätzung von Joachim Bischoff und Björn Radtke zur Verfestigung des Projekts Linkspartei |
WGBBG@ARCOR.DE: Ich möchte gerne als Bernburger der WSAG beitreten, weil diese am ehesten meine persönlichen Interessen vertreten. Das Infomaterial ist für einen Hartz IV betroffenen, der nach Abzug der Fixkosten mit 174 EUR überleben muß und sich keine Tagespresse und Zeitungen leisten kann, sehr begrenzt. Wo kann ich in Sachasen-Anhalt der WSAG beitreten? Muß ich als echt bedürftiger, auch noch Mitgliedsbeitrag löhnen? Wenn ja, in welcher Höhe? |
Soll'n ditte?: Warum fragst Du nicht per Mail bei der WASG nach? etuxx ist doch kein Rekrutierungsbüro für politisch (und im Internet) Desorientierte. |
Ruf! Mich! An!: Partei "Arbeit & soziale Gerechtigkeit - Die Wahlalternative" / Königswarter Str. 16 / 90762 Fürth / 0911-7807310 / info@wahlalternative.de |
Freak break: Zur Wahlkampfveranstaltung am Freitag dem 16.September um 16.00 Uhr auf dem Berliner Schlossplatz (Platz vor dem Palast der Republik) kommt der Vorsitzende von Rifondazione Kommunista: Fausto Bertinotti. | |