The White Face (Teil 2):

Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz
hier: Teil 1



Sr.Katharina: Gerade in den Großstädten steigen die Ansteckungszahlen wieder deutlich an. Besonders unter jungen Leuten, weil die eben des Irrglaubens sind, es ist ja alles gar nicht so schlimm, und es gibt ja die Medikamente.

Br.Pumilio: Allein in Deutschland infizieren sich jährlich 2.000 Menschen mit HIV. 800 Menschen sterben.Und das sind nicht nur Schwule, Prostituierte oder Drogenkranke, ganz im Gegenteil, es gibt sehr viel junge Heterosexuelle, die sich damit infizieren.

Sr.Vulcana: Es gibt ja auch nicht wirklich viel Safer-Sex-Aufklärung für Frauen. Gerade auch nicht für lesbische Frauen. Es gibt ein paar sehr gute Broschüren, die wir auch verteilen, aber insgesamt ist Safer Sex bei Lesben eigentlich kein Thema.

Baella: Wir sind mitten im Thema. Lenken Sie nicht ab! Ich kann Ihnen auch nicht mehr sagen, wo ich dem White Face nun tatsächlich begegnete. Es war wohl der Untergrund. Ein U-Bahn-Waggon? Eine rattige Bar? Oder die subversive Begegnung inmitten der Menge aus tanzenden und schwitzenden, halbnackten Körpern? Fahrgeräusche waren zu hören, und das farbige Licht wechselte von hell nach dunkel. Aus dem Echo einer einzigen Stimme konnte ich schließlich viele unterschiedliche Stimmen heraushören:



The White Face: Herzlich willkommen, hier im Deutschen Mutterhaus Sancta Melitta Iuvenis zu Berlin. Wir sind momentan zehn aktive Mitglieder im Berliner Haus, sechs Schwestern, zwei ausgebildete Brüder und zwei Novizen zum Bruder.

Baella: Um der Göttin willen! Ein ganzes Kloster in der Zwischenwelt!

The White Face: Fürchte Dich nicht. Ich bin Schwester Katharina Laetitiam Donans. "Laetitia", das ist die Freude, "donare" das heißt "spenden"; Ich bin die Freudenspenderin. Ich bin Schwester Vulcana Vulgaris Vulva Non Elastica. Ich bin Bruder Pumilio, im Orden seit zwei Jahren, Meister des Noviziats. Ich bin Schwester Gabriela Perpetua Promisca, die dauerhaft promisk Lebende, die dienstälteste Schwester in Deutschland, vor über zehn Jahren dazugekommen. Ich bin Zackarias, Etienne of St.Martin in the Fields von den Schwestern der Perpetuellen Indulgenz, Berlin.

Baella: Ein perpetuum mobile sank von der Decke. Blitze wirbelten durch den Raum.

Sr.Katharina: Perpetuell heißt "immfort, immerwährend". "Indulgenz" ist zum einen aus der lateinischen Kirchensprache entlehnt: da war die Indulgenz der Ablass, der Ablassbrief. Im Amerikanischen bedeutet "to indulge yourself" soviel wie "einen schönen Abend haben, einen nettes Abendessen mit Freunden", aber auch "wilde ausschweifende Parties feiern."

Baella: Wie soll das zusammengehen? Klösterlich, wild ausschweifend!

Sr.Katharina: Wir sind eine Ordensgemeinschaft. Wir begreifen uns aber nicht als religiöse Menschen einer bestimmten Prägung. Schwester Gabriela zum Beispiel ist sehr protestantisch, ich bin auch durchaus christlich erzogen worden.

Br.Pumilio: Ich bin nicht religiös. Ich glaube nicht an Gott. Ich bin eher so ein Mensch, der sich sagt: ich glaub nur das, was ich sehe, und da er noch nicht zu mir gekommen ist und gesagt hat, hallo, ich bin der liebe Herrgott...

Sr.Katharina: Es gibt auch Buddhisten bei uns im Orden, es gibt aber eben auch genausogut Atheisten im Orden, die aber auch eine eigene Spiritualität mitbringen. Das ist es, was uns verbindet.

The White Face: In unserer Eingangshalle haben wir viel Taft, Tüll, Tand, Gold und Glitzer.



Sr.Katharina: Wir machen in erster Linie HIV-AIDS-Präventionsarbeit, d.h. wir gehen durch die Szene, dort, wo eben was los ist, wo die Menschen sich begegnen, wo sie eben auch Sex miteinander haben. Wir verteilen dort Kondome und Gleitgel und stehen für Fragen zum Thema HIV und AIDS zur Verfügung.

Baella: Aber wozu diese Verkleidung?

Katharina: Das ist keine Verkleidung, meine Gute. Wir sind im Ornat.

Br.Zackarias: Dieses Ornat ist sehr, sehr wichtig. Wenn ich in normalen Strassenklamotten und ungeschminkt jemandem plötzlich ein Kondom in die Hand drücken würde, dann würde der sich wahrscheinlich fragen, "was will der denn jetzt von mir?"

Sr.Katharina: Wir geben auch immerwährende Sündenablässe in Form eines Ablassbriefes oder auch mündlich. Wir wenden uns gegen dieses klassische Schuldbild, was gerade bei Schwulen in der Szene immer noch rumgeistert. Es ist tatsächlich immer noch so, daß sich viele schuldig fühlen, weil sie schwul sind oder weil sie sich mit HIV angesteckt haben. Wir sagen:

The White Face: Schluss mit der Schuld!

Br.Zackarias: Als ich mit meiner Safer-Sex-Arbeit in den frühen 90er Jahren angefangen habe, gab es zwei Klassen HIV-Infizierte, die Unschuldigen, die durch Blutkonserven infiziert worden sind und die Schuldigen, weil sie ungeschützten Sex hatten, meistens Schwule; der Schwulenkrebs, wie es auch 1994 noch hieß. Ich kann niemals begreifen, wie man da von Schuld wirklich reden kann. Man ist ja auch nicht Schuld, wenn man sich ne Grippe holt.

The White Face: Dort geradeaus siehst du unseren Raum der Abendvesper. Wir treffen uns hier monatlich, um unsere Dienste an der Gemeinde zu planen und Briefe zu beantworten.



Baella: Entschuldigt bitte, aber ich komme aus Neukölln und hatte den Auftrag, nach Spandau zu fahren. Wo bin ich jetzt? Wie spät ist es?

Sr.Katharina: Wir können das auch nicht immer so genau sagen. Wir wissen nur, daß die Schwestern 1979 gegründet wurden. In San Francisco.

Br.Pumilio: Ein paar Leute hatten sich zusammengefunden und in Nonnenkluft geschmissen. Sie sind dann durch die Gegend gegangen und haben Spenden gesammelt. Anfangs geschah das eigentlich nur aus Gaudi, um zu sehen, was passiert. Nachdem sie gemerkt haben, dass man damit so richtig gut Kohle sammeln kann, haben sie sich entschieden, dieses Geld für HIV-Projekte zu nutzen.

Sr.Katharina: Es sind dann im Laufe der vielen Jahre eine ganze Menge Schwesternhäuser entstanden in vier von fünf Kontinenten. In den USA, Mittel- und Südamerika, Australien, England und Frankreich. Es gibt sogar eine Missionsschwester in Bangkok. Nur in Afrika fehlt noch eine, aber sicherlich wird auch irgendwann mal eine von uns als Missionarin nach Afrika gehen. In Deutschland gibt es Häuser neben Berlin auch in Köln und in Hamburg.

Baella: Eine interessante Architektur. Sind wir überhaupt noch in Berlin?

The White Face: Hier im linken Flügel haben wir unsere Beicht-Kemenate, wo wir gerne Besuch empfangen, der dann Beichte ablegen darf und gegen eine kleine Spende unsere Absolution, unsere perpetuelle Indulgenz erhält, denn die Indulgenz ist ja der Sündenablass.



Sr.Vulcana: Viele Leute kommen auf uns zu und wollen mit uns reden. Einer fragte mich, ob ich mit ihm mitkomme, wenn er einen HIV-Test macht. "Na ja eigentlich nicht", sagte ich, "weil wir keine ausgebildeten Sozialkräfte sind. Vielleicht lässt du dich besser von der AIDS-Hilfe beraten." Aber er bestand darauf. "O.k.", sagte ich, "wenn du unbedingt ne Schwester dabei haben willst, setz ich mich in vollem Ornat und mit geschminktem Gesicht ins Wartezimmer und halte dir die Hand."

Sr.Gabriela: Als wir einmal durchs New Action gingen, einer Lederbar, kam ich mit jemandem ins Gespräch, der gerade seinen Freund wegen HIV verloren hatte. Ich ließ die anderen weiterziehen, und wir hatten ein sehr langes und intensives Gespräch. Das schönste daran war, dass ich am Ende das Gefühl hatte, dass es ihm besser ging.

Br.Pumilio: Ähnlich intensive Gespräche haben wir in unseren Klosterschulen, den Safer-Sex-Workshops. Wir lassen die Leute Begriffe zum Thema "Sex" und "Liebe" auf Kärtchen schreiben, die wir hinterher gemeinsam versuchen in die Kategorien "safe", "safer" und "unsafe" aufzuteilen. Am meisten wird über den Begriff "Treue" diskutiert. Wir haben Treue zu "unsafe" gepackt, weil wir der Meinung sind, daß es die wirkliche Treue einfach nicht gibt. Selbst wenn man gut Freund ist und zusammenlebt, sollte man sich nicht sicher sein, dass man nicht irgendwo in der Szene noch mal einen anderen Traumprinzen trifft, obwohl man seinen Traumprinzen ja angeblich schon gefunden hat. Das wühlt bei manchen schon ziemlich viel auf.

Sr.Vulcana: Mein Safer-Sex-Workshop für Frauen sieht auch ein bißchen anders aus. Da ist es nicht nur ein Safer-Sex-Workshop, sondern auch ein How-to-do-Workshop, weil Frauen im Allgemeinen nicht so darüber reden. Da wird hinter vorgehaltener Hand gekichert, und "Frauen sind sich alle treu", aber wenn ich mich so in der Szene umhöre, "die hat eine Geliebte und die hat eine Geliebte und ihre Freundin darf's nicht wissen", das ist eigentlich genau dasselbe.



Baella: Das Thema "HIV" am Kochen halten, aber ohne diesen erhobenen Zeigefinger und ohne sich auf Katastrofenmeldungen oder Glücksversprechungen durch neue Medikamente zu berufen, das ist eine Leistung.

Br.Pumilio: HIV wird tatsächlich gerade unter den Jüngeren immer mehr ausgeblendet. Es gibt die Erfahrung mit Langzeitüberlebenden. Und das Versprechen der "neuen" Medikamente. Ich bezweifel, dass sie wirklich soviel besser geworden sind. AZT ist immer noch in aller Munde, im wahrsten Sinne des Wortes. Es wurde halt nur reduziert, weil man gesehen hat, dass es die Organe zerstört. Und das passiert leider weiterhin! Ich muss heute zwar nicht mehr so viele Pillen schlucken wie früher, aber nach wie vor ist es eine große Belastung. In den Anfangszeiten habe ich morgens fünf Tabletten genommen, mittags drei und abends nochmal fünf Tabletten. Vorher und nachher durfte ich nichts essen. Der Umgang mit den Medikamenten und den Nebenwirkungen bestimmt voll und ganz dein Leben.

Baella: Was die Werbung verschweigt. Vor diesem Hintergrund, den Du beschreibst, ist die Werbung für Medikamente wirklich zynisch.

Br.Pumilio: Es kommt ausserdem darauf an, wie heftig man infiziert ist, wie die Werte aussehen, also die Virenlast, wie hoch die ist, und wie aktiv die Helferzellen sind, ob man überhaupt noch welche hat. Danach richtet sich dann halt auch die Kombination. Und noch eines: Man muß da wirklich aufpassen, zu welchem Arzt man geht. Nicht jede Schwerpunktpraxis ist wirklich eine Schwerpunktpraxis. Man sollte sich vorher genau erkundigen!

Baella: Das sind knallharte Fakten. Sind da die religiösen Formen, derer ihr euch bedient nicht eigentlich hinderlich?

Br.Pumilio: Im Gegenteil. Das Ornat ist für mich auch ein Schutz. Wenn ich mich in meine Kluft schwinge und mir Make up aufsetze, findet so eine Art Entwicklung schon während des Schminkens statt. Ich verändere mich völlig. Es fällt mir leichter, mit Leuten zu reden, es fällt mir leichter Spenden zu sammeln. Ich hab das mal gemerkt, als ich für die Berliner AIDS-Hilfe gesammelt habe, ganz normal in zivil. Es war weitaus schwerer, die Leute um Spenden anzubetteln als jetzt im Bruderornat mit der Dose zu klappern, das ging mir einfach leichter von der Hand. Allein von dem Gefühl heraus, vielleicht nicht erkannt zu werden.

Sr.Gabriela: Der Fummel, also unser Habit, unser Auftreten, ist auch eine Projektionsfläche. Er ist schrill, er ist provokant, soll ja auch provokant sein.
Sehr bezeichnend finde ich, dass sich die Leute ganz oft nicht wirklich anhören, was wir sagen, sondern gebetsmühlenartig ein und denselben Bibelspruch zitieren; Verbot der Homosexualität in der Bibel. Über unseren eigentlichen Inhalt der Arbeit, über Spiritualität, über Kritik an der Kirche, an dem Kondom- oder Pillenverbot durch den Papst, auf solche Themen kommt man meist mit den Menschen gar nicht, weil die sehr festgefahren, sehr engstirnig an ihrem Ding festhalten. Die sehen uns, fassen sich ein Bild und sind innerhalb von der Diskussion davon nicht abzubringen.



Baella: Ihr nehmt Eure Arbeit als Schwestern ernster als ich dachte. Es gibt auch Brüder im Orden?

Zackarias: Wir haben den Bruder nachträglich eingeführt. Für mich war die weibliche Figur der Nonne ein Hindernis mitzumachen. Anderen ging das auch so.

Sr.Katharina: Wenn du Schwester oder Bruder werden möchtest, ist das ein richtiger Ausbildungsgang wie in jedem anderen Orden auch. Bei uns dauert der etwa ein Jahr. Meistens kommst du ja über einen Freund oder eine Freundin zu uns. Als Aspirant läufst du erst mal mit, schaust dir das an. Als Postulant beschäftigst du dich schon mehr mit den Schwestern, mit dem Thema HIV und Prävention. Als Novize legst du dann dein erstes Gelübde ab, bekommst deine erste richtige Weihezeremonie und darfst das White Face tragen. Du hast dann schon Mitspracherecht im Orden und wirst außerdem Mitglied im Verein, der ja unser rechtliches Konstrukt ist. Denn wir leben ja von Spenden und von Mitgliedsbeiträgen und können auch Spendenbescheinigungen ausstellen. Nach dem Noviziat bekommt man dann die Schwesternweihe und ist dann eben Schwester auf Lebenszeit. Dann darfst du auch einen farbigen Schleier tragen.

Sr.Gabriela: Unsere ganzen Habits, unsere Ornate, Kleidung nähen wir ja selber. Es sind zwar Anleihen an katholische Ornate, an katholische Schwesternkleidung, aber es ist viel Fantasie dabei.

Zackarias: Machen wir uns nichts vor, die katholische Kirche hat die schicksten Männerfummel. Die dürfen Röcke tragen. Und da guckt keiner schräg hin!

Sr.Vulcana: Als ich vom schwul-lesbischen Stadtfest kam, sprach mich im Bus eine Frau an, ob ich mich denn nicht schämen würde. Ich glaube, sie hat sich geärgert, weil ich zwar mein Nonnengewand trug, aber an dem Tag war es sehr heiß und das Kleid war kurz, sodass die Strapse drunter zu sehen waren.

Sr.Gabriela: Ich bin auf dem Weg zum CSD in Köln. Von der einen Straßenseite kommt ein fröhliches "Ha, Mensch, Klasse siehste aus, jeder Jeck ist anders", schwubs war ich in der Karnevalsschiene drin. Und dann lief ein älteres Ehepaar an mir vorbei, die mir vor die Füsse gespuckt haben.

Sr.Gabriela: Wir haben natürlich auch Negativreaktionen von Kirchenmenschen erfahren, vor allem von Männnern innerhalb der Kirche. Als ich auf einem Kirchentag bemerkte, wie sich zwei Mönche über uns unterhielten, ging ich auf sie zu. Da verfielen sie in eisernes Schweigen.

Baella: Ihr geht auch auf Kirchentage?

Sr.Katharina: Natürlich. Wir sind Nonnen wie andere Nonnen auch.

Sr.Gabriela: Das Zusammentreffen mit katholischen Schwestern war eigentlich immer sehr schön.

Sr.Katharina: Weil eben auch katholische Ordensschwestern uns als das begreifen, was wir sind, nämlich helfende Menschen.

Sr.Gabriela: Als wir auf einem Kirchentag mal zufällig am Stand der HUK (Homosexuelle und Kirche) standen, wurden wir von denen angemacht, wir sollten uns doch etwas weiter abseits stellen, damit keine Verwechslungen auftreten. Wir hätten doch mit deren Inhalten nichts zu tun. Mehr wollten sie partout nicht sagen. Ich weiß bis heute nicht, was sie damit meinten.

Baella: Es ist vielleicht das Äußere: Ornat und Paradiesvogel-Outfit beißen sich etwas.

Sr.Katharina: Unser Habit ist betont schlicht.

Baella: Deutlich schlichter jedenfalls als der Habit, den Eure ehemaligen Schwestern tragen. Ihr legt weniger Wert auf Show und Glämmer?

Sr.Katharina: Dazu möchte ich mich hier nicht äußern.

Baella: Aber es hat ein Schisma gegeben. Neben euch, S.P.I., den Schwestern gibt es jetzt auch O.P.I., den Orden.

The White Face: Das ist zum erblassen.

Baella: Keinem von euch würde man das ansehen.

The White Face: Diese Dinge sind der Sache nicht förderlich.

Baella: Entschuldigt, aber ich wollte es zumindest erwähnen. Manch einer, der genauer hinsah, hat sich schon gewundert. Möge der Kelch der Bitterkeit an uns vorüberziehen.

The White Face: Da gibt es nichts zu entschuldigen. Schluss mit der Schuld!



Baella: Gabriela,      Pumilio,           Vulcana,              Zackarias,            Katharina.
Und alle, die hier unerwähnt geblieben sind! Ich bewundere eure Unermüdlichkeit. Was nehmt ihr aus eurer Arbeit mit nach Hause?

Sr.Katharina: Es hat mein Leben reicher gemacht, als Schwester arbeiten zu dürfen, als Teil dieser großen Gemeinschaft.

Br.Pumilio: Den Zusammenhalt, den "spirit", möchte ich nicht mehr missen.

Sr.Vulcana: Also wenn ich eine Nonne sehe, egal welchen Alters, dann freue ich mich, weil ich denke, Mensch, noch eine Nonne.

Sr.Gabriela: Schwesternsein ist für mich die perfekte Symbiose zwischen meinem Schwulsein, Tunte-Sein auf der einen Seite und dem christlichen Glauben auf der anderen Seite.

Zackarias: Ich geh davon aus, dass wir zwar alle rein physikalisch gesehen aus Energie bestehen und diese Energie nicht verloren gehen kann, aber ich glaube, dass unser Bewußtsein irgendwann zu Ende ist. Das ist zwar sehr trostlos, deswegen hat sich der Mensch ja auch die Sache mit dem Himmelreich und den ewigen Wiedergeburten ausgedacht, damit man ja nicht irgendwie verpufft. Aber wir können nur im Jetzt und Hier tatsächlich etwas ändern und etwas formen und uns nicht auf ein neues Leben oder irgendeinen Kirchgang zurückziehen.

Baella: Das waren klare Worte. Ein Kirchgang war dies hier ja nicht. So trat ich ins Jetzt und Hier zurück. Das Bündel Energie - ganz im physikalischen Sinne - entstieg dem Untergrund an der Station "Hermannplatz". Oh, ich war zurückgekehrt! Die U-Bahn? Ein Pater Noster! Und die Weiterfahrt? Durch Boden oder Dach ganz ohne Risiko! Eine Petition an die Verkehrsbetriebe, das "Zurückbleiben bitte!" durch ein "Schluss mit der Schuld!" zu ersetzen, blieb allerdings unbeantwortet. So birgt der tägliche Verkehr weiterhin ein nicht unerhebliches Restrisiko, das ich Sie nach wie vor zu beachten bitte!