WACHSCHUTZ FÜR BELGRAD




Nur noch wenige Monate, dann ist es wieder soweit. Das große CSD-City-Hopping startet. Gestern Hamburg, morgen Köln und übermorgen München. Man kommt auch gerne nach Berlin. Was hierzulande im Zeichen der Regenbogenflagge inzwischen eine große Party ist, sieht jenseits der Grenze noch ganz anders aus. Belgrad 2001 wurde für viele, die Flagge zeigten, zum Desaster. Schutzlos wurden die TeilnehmerInnen des ersten CSDs von Rechtsextremisten und religiösen Fanatikern zusammengeprügelt.
Deshalb haben sich die OrganisatorInnen des Belgrad CSD auf den Weg gemacht, um in anderen Ländern Unterstützung und Solidarität zu suchen.
"Ihr habt gesehen, was 2001 geschah", schrieb Anja in einer e-mail auch an etuxx, "daher hat Sicherheit und Schutz für uns Priorität. Wir werden eine professionelle Security dafür bezahlen müssen, dass sie uns 200 oder 300 Personen zu unserem Schutz stellen."

Der Wachschutz für Belgrad könnte durch BesucherInnen aus anderen Ländern noch viel größer und stärker werden. Queen Barbie und Bibbi Nylong vom "Bader-Deinhoff" kamen deshalb auf die Idee, eine "Wachschutztruppe für Belgrad" zu organisieren. In ihrem Club in Berlin-Kreuzberg starteten sie eine Foto-Session mit anschließender Ausstellung; wer sich fotografieren lässt, zeigt sich solidarisch.
Belgrad 2004, das heißt: nie wieder Gewalt gegen Menschen, die anders lieben und leben wollen.

Auch ich meine, die TeilnehmerInnen des Belgrad CSD brauchen nicht unser Bedauern, sondern Schutz. Den Schutz von vielen. Dabei muss es ja nicht immer der Kampfanzug sein, auch Schönheit kann entwaffnen. "Helden, Menschenrechtlerinnen, CSD-Fetischisten, Polit-Femmes, Muskelmänner, Ringer, Helfende Engel, Schönheitskönige, Kampflesben, Wachschützer, Anarchistinnen". Je mehr es werden, desto kalkulierbarer wird die tatsächliche Gefahr, der sich jede und jeder einzelne dabei aussetzt. Und die Chance wächst, dass der Belgrad Pride ein Fest wird.

Stonewall was a riot!         Kommt nach Belgrad, am 17. Juli 2004

Geplant ist zur Zeit, einen oder mehrere Busse nach Belgrad zu chartern. Wenn Ihr Eure Reise allein oder mit Freunden selbstständig organisieren wollt, aber noch Schlafplätze sucht, auch dann könnt Ihr im Bader-Deinhoff anfragen.


Onan Onair

ich: nette Idee  
djane teutonia: wir versuchen entsprechendes (reise, unterkunft, strategie, aktion etc.) von österreich/wien aus zu organisieren (wir= LGBT-referat der ÖhUniWien & "redout", LGBT-ableger der KPÖ) - erstes treffen gibts am 2. april, 19:30 in den räumen der ÖH, AAKH, Spitalgasse 2, Hof 1, A-1090 Wien interessentInnen können sich auch per mail melden: homobitrans@oeh.univie.ac.at, casper@mur.at  
Die Soli-Party für Belgrad: im Berliner Supamolli war supernett, auch Dank aller beteiligten Künstler. Die kamen auch aus  Kopenhagen
djane teutonia: interview mit Boban Stojanovic in  der jungle-world...
BELGRAD CSD FÄLLT AUS: Der CSD in Belgrad fällt in diesem Jahr aus. Das teilte ein Vertreter der Gruppe von queeruption in Berlin mit. Die OrganisatorInnen, so heißt es, könnten in Anbetracht der politischen Situation im Land für die Sicherheit der Beteiligten nicht garantieren und hätten deshalb die Aktion abgesagt. etuxx bemüht sich um genauere Infos. (oa@etuxx.com)  
tim.randale: politischen Situation im Land???