Nieder mit den Gay Games?

Alle sind dafür: vom schwulen Bürgermeister Wowereit bis zum heterosexuellen Sportbundpräsidenten von Richthofen, von der Berlin Marketing AG bis zur "Siegessäule", von der Industrie- und Handels-Kammer bis zu Mittelstedt Entertainment. Melvin Meniskus und Olga Helmutka Supernova vom NOlympischen Komitee glauben trotzdem, dass die Gay Games Berlin eine Katastrophe werden:

Warum kritisiert ihr die Gay Games so scharf?

Melvin "Die Gay Games definieren sich selbst als ernst zu nehmendes, internationales Sportereignis. Und genauso werden sie von uns auch kritisiert. Auf den Punkt gebracht: zu gross, zu abgehoben, zu teuer. Das wird keine Veranstaltung für die verarmte Bevölkerung hier. Schon deshalb nicht, weil sie ohne Steuergelder finanziert werden muss."

Olga Helmutka "Für die lesbischwule Olympiade gelten die gleichen Argumente wie für die Heterosexuelle: wir brauchen keine Luxussportveranstaltung für eine dünne Leistungselite. Berlin ist pleite, Berlin ist Bankrott. Und das betrifft auch Lesben, Schwule und Transgender. Der durchschnittliche Besucher des Kreuzberg CSD wird sich die Gay Games nicht leisten können."

Melvin "Rechne dazu die Reisekosten, und du weist, wer da anreist: gutsituierte weisse Amerikaner zwischen 30 und 40. Das haben die Spiele in Sydney dankenswerter weise mit einer Statistik belegt. An solchen Leuten ist die Berlin Marketing AG natürlich sehr interessiert. Aber was haben wir mit denen zu tun?"

Die Gay Games finanzieren sich selbst, verzichten auf Steuergelder!

Melvin "Die Gay Games finanzieren sich nicht selbst. Sie erheben horrende Startgebühren und verkaufen sich komplett an Sponsoren. Und was das bedeutet, haben wir bei den letzten Gross-CSDs gesehen. 'Dafür haben wir nicht gekämpft!'  titelt sogar die Siegessäule. Genau die gleiche Mischung erwartet uns auch hier. Dabei ist die Schnittmenge zwischen Sport und Homosexualität sogar noch kleiner."

Aber in Amsterdam sollen die Spiele sehr toll gewesen sein!

Melvin "Die Fläche Berlins ist 20 mal so gross, die Armut Berlins auch. So teure Spiele gehen hier unter. Noch mal zum Vergleich: 600.000 Leute tummeln sich auf dem Motzstrassenfest und dem CSD. 200.000 werden zu den Gay Games erwartet. Wenn du nicht gerade im Olympia Stadion stehst, kriegst du die Gay Games höchstens mit, weil du ne' Stunde vor deiner Lieblingsdisco anstehen musst."

Olga Helmutka "Die Euro Games waren in Berlin! Da erinnert sich keiner mehr dran. Ein paar Cheerleader, die in eine Turnhalle nach Wilmersdorf gefahren wurden, ein bißchen Gedränge im Connection Labyrinth, das wars. Der Effekt in der Öffentlichkeit wird für die Sponsoren gnadenlos aufgeblasen. Spiele ohne öffentliche Mittel sind eben auch Spiele ohne öffentliche Legitimation."

Melvin "Es gibt auch keine Begeisterung in der Szene. Wer will sich schon für einen Sponsorenpool ins Zeug legen. Viele Lesben und Schwule haben ausserdem noch ein Sporttrauma aus der Schulzeit. Andere sind von Mega-Events einfach abgegessen."

Olga Helmutka "Für die 500.000 Euro Bewerbungskosten wurde unter anderem ein Bewerbungsvideo im Olympia Stadion gedreht. 1000 Leute wurden dazu erwartet, 400 sind gekommen. Das war schon lustig, wie Frau Timm da eine einsame Kompanie Puschelschwinger über das Reichssportfeld kommandiert hat. Da hat man auch das Problem mit der Begeisterung gesehen. Wie soll man sich begeistern für ein Konzept, in dem man nur als marschierendes Marktsegment vorkommt."
Marschierendes Marktsegment

Die Organisatoren kämpfen auch um Anerkennung in den heterosexuell dominierten Sportverbänden ...

Melvin "Sportpolitisch sind die Gay Games überholt. Entweder machen Schwule und Lesben Leistungssport. Dann brauchen sie keine Gay Games. Sondern den Mut, sich zu outen. Oder sie machen Breitensport. Dann brauchen sie den aufgeblasenen Apparat der Gay Games nicht. Sondern bezahlbare Spiele für alle."

Olga Helmutka "500.000 Euro, nur für die Bewerbungskosten! Für das Geld könnte man in Berlin das Schwimmen wieder etwas bezahlbarer machen. Davon hätten dann alle was: die Sportlichen und die Unsportlichen."

Immerhin unterstützt Klaus Wowereit die Spiele ...

Melvin "Der wird sich noch umgucken. Die Spiele in Sydney und Amsterdam - und diese Städte hatten Geld - waren ein finanzielles Fiasko, konnten nur durch eine Kreditbürgschaft gerettet werden. Na, klingelts? Kreditbürgschaft? Berliner Bankenskandal?"

Olga Helmutka "Entweder bewilligt Wowereit dann eine Kreditbürgschaft. Dann bricht er sein Versprechen, keine Steuergelder zu zahlen. Die Bild-Zeitung dreht ihm den Hals um. Oder er bleibt hart. Und die Spiele platzen unter seiner Schirmherrschaft."

Dann machen die Spiel eben hinterher pleite. Was ist so schlimm daran?

Melvin "Würde die Kreditbürgschaft nicht drohend über allem schweben, würde man ihnen die privatwirtschaftlich finanzierte Total-Pleite wirklich gönnen. Dann wäre der Traum von Pink Money endlich vom Tisch und wieder Platz für was lustiges. Aber jemand muss hinterher für die Schulden aufkommen. Also werden Leistungen gestrichen, Preise erhöht."

Olga Helmutka "Man denkt auch nicht sofort daran, wie mit der Schuldenfalle die Demokratie ausgehöhlt wird. Wenn die Banken erstmal das Sagen haben, kann die Bevölkerung beschliessen, was sie will: 'Sachzwänge' werden alles verhindern."

Würdet ihr bei Spielen antreten, wenn sie öffentlich finanziert wären?

Olga Helmutka "Ich habe ein grundsätzliches Problem mit solchen 'Spielen'. Vor allem mit dem gnadenlosen Körperkult. Mit dem Leistungswahn, der dahinter steckt. Ich behaupte nicht, dass alle, die da kommen, Gymnazis sind ..."

Was sind Gymnazis?

Olga Helmutka ".. so nennt man in den USA dem Körperkult verfallene Schwule aus dem Bodybuilding-Studio. Hart wie Kruppstahl, schön wie Adonis, und reflektiert wie Leni Riefenstahl. Die sind nicht die Mehrheit. Aber sie prägen doch mit die Stimmung."

Was würdet ihr denn anders machen?

Melvin "Zuerstmal müssen die Millionenetats runter. Weg von der ganzen Anbiederung an die Mega-Event-Kultur. Aldispiele, wo man für 9,90 Euro starten kann. Das würde zu Berlin passen."

Olga Helmutka "Und dann müsste es niedrigschwellige Angebote geben, für all die Leute, die unter dem Schulsport gelitten haben. Mit Schreikampf, wie in dem Pedro Almodovar Film. Und Tuntenfussball. Und Kissenschlacht... Weisst du, wenn die Scheisse echt kommt, dann machen wir die Queer Games. Rache für jedes mal, wo ich bei der Mannschaftswahl letzter war."

Melvin "Genau, nieder mit den Gay Games. Gold für alle!"

(Interview: Marcie Markowski)
Sportfan: Homosexuelle SpitzensportlerInnen werden sowieso nicht bei den GayGames antreten, sondern bei Olympia und Weltmeisterschaften, denn sie wollen schliesslich nicht nur die Besten unter den Lesben und Schwulen sein, sondern die Besten von allen, oder?! Was ist das überhaupt für ein Schwachsinn mit den GayGames: als ob Homosexualität eine Behinderung wäre! Und demnächst gibt es dann Spiele nur für Schwarze, oder wie?! Eine einzige Martina Nawratilowa taugt mehr für die homosexuelle Emanzipation als 1000 Jahre GayGames!  
Feierelse: Mensch Melvin und Olga Helmutka, ich finde, dass Euer Pessimismus und Madigmacherei ausgedehnt werden müssen. Queeruption#5 war auch so eine dumme Veranstaltung ohne tragweite oder der CSD in Kreuzberg: auf jeder Flasche Bier klebte Beck?s-Werbung. Oder Karneval der Kulturen - da steckt doch Staatsknete mit drin? Wer braucht so?n Scheiß? Oder der Berlinmarathon, die können doch 43 km Laufen ohne diesen ganzen Rummel, jeder für sich, überhaupt: alle Feste abschaffen, dieser Belustigungskram kostet nur Geld, und vor jedem Straßenfest lauert doch die Werbeindustrie, um eines ihrer Label ranzubappen, stimmt?s?  
O H Supernova: Mensch Feierelse, hast du das Interview überhaupt gelesen? "Karneval der Kulturen - da steckt doch Staatsknete mit drin" schreibst du. Soll auch!  
stiller Sportfreund: Die GayGames Initiatoren leben doch in einer total verschwurbelten Welt. Da fliegen die ein paar Luxusamis ein, lassen sich das ganze schön sponsoren und Berlin kann zeigen, wie weltoffen es ist, während gleichzeitig wieder ein paar Menschen abgeschoben werden. Ich denke: Bleiberecht für alle, aber GayGames abschieben! Püschel lassen sich sinnvoller schwingen - als Protest gegen diesen Scheiß. Feierelses Kritik zielt auf Veranstaltungen, wo man nicht nach seinem Geldbeutel gefragt wird und sein Sternburger oder Powergetränk selber mitbringen kann, wenn man will. Det klappt bei den GayGames garantiert nicht. Vom Eintritt, den das kostet brauchen wir hier wohl nicht reden.  
ein Ringer und eine Läuferin: Ein etwas dümmlicher Ansatz, eine "lesbisch-schwule Leistungselite" zu diskreditieren, denn zählt bei Gay-Olympia nicht Qualifikation und Leistungskontrolle, sondern "Dabeisein ist alles". Sportlicher Wettkampf gehört wie Sängerwettstreit, Stierkämpfe und Kochduelle seit mehr als 1000 Jahren zu den schönsten Spielen der Menschen. PS: Bei Gay-Olympia darf jede und jeder teilnehmen, auch Heteros, soviel zur Heteroemanzipation. PPS: Sydney hatte mehr Teilnehmerinnen als das "echte Olympia"!  
ein Ringer: "Gleichzeitig wird wer abgeschoben" [Zitat stiller Sportfreund]: Übrigens, ob Du Dein Getränk mitbringst oder dort kaufst, wird abgeschoben. Gleichzeitig wird es auch irgendwo auf der Welt regnen und ein Reissack könnte auch gleichzeitig umfallen. Gleichzeitigkeit kann kein Argument gegen Gay-Olympia sein.  
Hä?: Liestungselite bezieht sich soweit ich das verstehe nicht auf die körperliche sondern auf die finanzielle Leistungsfähigkeit oder?  
Sportfan: Noch einmal: Welche B-Elite versteckt sich denn hier hinter seinem/ihrem Schwul- bzw. Lesbisch-Sein? Jedem wirklichen Sportler und jeder dito Sportlerin ist es - glücklicherweise - ziemlich egal, ob die KontrahentInnen weiss, schwarz oder gelb oder homo oder hetero oder sonstwas sind! Manchmal kann es auch ein Fortschritt sein, wenn nur Leistung zählt und sonst nix. Euer Gay-Games-Ghetto ist fast schon eine reaktionäre Angelegenheit...  
stiller Sportfreund: @Ringer: Ist es denn so schwer zu erkennen, dass sich hier Leute von einer Politik instrumentalisieren lassen, die auf der einen Seite schön 'weltoffen' (d.h. offen für die reiche Minderheit der Welt) daherkommt und auf der anderen Leute in Folterländer abschiebt. Und das findet nicht irgendwo auf der Welt sondern ständig in Berlin unter dem Regierenden statt, der die Gay Games gerne hier haben will. Die schöne Welt des "Dabei sein ist alles" hat den Haken, dass nicht jede/r dabei sein darf. Stierkämpfe finde ich auch total "sportlich".  
stiller Sportfreund: Die Gay Games sind eine reaktionäre Angelegenheit. Hier wird über die lesbisch oder schwul definierten Körper eine Identitätspolitik betrieben, die in diese Körper eine kapitalistische Logik der Leistung und des Konsums einschreibt. Eigentlich geht es darum zu zeigen, dass lesbische oder schwule Körper genauso verwertbar sind, wie heterosexuelle.  
der Ringer: Was ist denn nun wieder gegen das Ghetto einzuwenden? Mit der gleichen Argumentation dürftest Du auch das gerade in Berlin stattfindende 19. Lesbenfilmfestival vorgehen. Wer kann sich den leisten, einen Film zu drehen bzw. dann auch noch durch die Welt zu reisen, um ihn zu präsentieren? Und das schwule Fitnessstudio ist natürlich auch nur Teil der gay-Verwertungslogik, oder? Verzicht und Sackleinen, lieber Sportsfreund, ist es das, was Du predigen möchtest?  
der Ringer: gay games haben für mich mit "feiern" zu tun, nicht mit Saufen und Fressen, sondern mit Sport feiern. Und die Argumentation, die ich lese, läuft darauf hinaus, weil das Grundübel der Welt nicht beseitigt ist, muss der Kopf runter, Abbitte geleistet werden und jeglicher Prunk und Luxus verbannt werden - schöne Dinge nach der Revolution. Aber nicht mit mir: Viva la gay games!  
Tomboy74: Prunk und Luxus. Genau. Prunk und Luxus abfeiern in einer Stadt, die plant, sämtliche öffentlichen Schwimbäder abzuschaffen. Verzicht und Sackleinen, lieber Freund, haben die meisten hier nicht selbst gewählt. Geh doch nach München, wenn die Armen hier so frech sind. Da kannst du dich einölen und abfeiern lassen. Schnaub.  
Genau!: Schwimmbäder und öffentliche Verkehrsmittel für Lau, Brot auch und Wohnungen sowieso, - Schatzi und wer soll das bezahlen, der liebe Gott, der Staat oder Mutti? (der Ringer)  
Tomboy74: Für lau verlangt keiner, Mampe. Bezahlbar ist das Wort. Angemessen. Ich verdien mein Geld noch selbst und ich möchte in meiner Stadt Veranstaltungen, die das berücksichtigen. Das Gegenteil von Prunkundluxus ist nicht "für lau". Werd mal wach.  
die Läuferin: Toll: der Maßstab bist Du, nach Deinem Einkommen soll sich der Preis der Schwimmbäder richten, Egokacker! - Gleichzeitig wird bezahlbar und angemessen abgeschoben, na dann geh' mal bezahlbar und angemessen schwimmen, Junge. Nach meinem Einkommen - und ich geh auch selber arbeiten - (verdienen ist für mich noch was anderes) soll's Gay Games geben, aber mit Lesben.  
Tonboy74: Schön, das du mich Junge nennst. Wünsch ich mir seit 1974 (naja, nicht ganz ;-) Aber zurück zum Thema: es soll überhaupt bezahlbare Schwimmbäder geben. Find ich wichtiger als eure prunkundluxus gaygames.  
stiller Sportfreund: Jaja, Euer Elend kotzt uns an. Der Ringer und die Läuferin argumentieren doch genau so, wie es sein soll. Wir, die Schwulen und Lesben dieser Stadt dürfen, so wir denn genug verdienen, friedlich in unserem selbst gezimmerten Ghetto leben und haben sogar einen eigenen Bürgermeister. Hurra, die Siegessäule lässt grüßen. Und da gibts dann mal locker 250000 (oder so) an Lottogeldern, weil die, die in Sackleinen (n' bisschen edel, oder?) rumlaufen, ja eh keine Kohle brauchen, die sollen dann lieber raus aus dem S-Bahn-Ring, weil sie das Bild der Leistungselite stören.  
stiller Sportfreund: @ringer: Leider hast Du den Rest von dem, was ich geschrieben habe nicht verstanden, oder ignoriert. Kurz zusammengefasst: Man kann auch Spaß haben, ohne andere auszugrenzen. Die Diskriminierung von denen, die Ihr unter Schwule und Lesben vereinnahmt, ist nicht das Problem, sondern ein Symptom. Das Symptom wird durch eine solche Veranstaltung scheibar kuriert, das Problem aber vergrößert.  
gay games verhindern: Ringer und Läuferin zeigen, was es heißt, "Akzeptanz in der Szene" zu erzeugen, wer wie Sportfreund und Tomboy widerspricht wird als Utopist diffamiert. Was kümmern uns die Probleme der anderen, solange für uns gesorgt wird. Party bis zum Absaufen, den gesellschaftlichen Preis bezahlen die anderen. Da gibts nur eins: Gay Games verhindern - her mit dem schönen Leben - für alle!  
Robert: mal ganz dumm gefragt, aber durchaus ernst gemeint: "her mit dem schönen Leben - für alle!" Was soll ich mir da konkret drunter vorstellen?  
Robert M.@Robert: also wenn Du Dir unter schönem Leben nichts vorstellen kannst, ich glaube, dann hilft auch diese Diskussion nichts ;-))  
No Sports: Mir sind ja Sportereignisse reichlich egal. Sollen sie sich ruhig aus Marketing finanzieren, das spart wenigstens den Streit um die Haushaltspolitik. Nur wieso trennt man Olympische Spiele nach sexueller Orientierung? Wäre es nicht sinnvoller, wenn die Straight Edge Games (Doping verboten) von den Drug Games (Doping erlaubt) abgetrennt würden?  
Sportfan @ No Sports: Das wäre eine Super-Sache! Weg von diesem Identitäts-Gehubere. Eine Erweiterung der sog. "Olympischen Idee": Jede/r darf dabei sein! Ich schlage eine Aufteilung der Wettbewerbe zufolge der Substanzabhängigkeiten vor: a) Straight Edge; b) Alkohol und Nikotin; c) Cannabis sativa; d) Opiate; e) Halluzinogene; f) Anabolika et al.; g) Barbiturate; h) Mager- und Fettsucht; i) menschliche Zuwendung; j) religiöse Fanatismen... (t.b.c.)  
+superpunk: Ich finde Sport super. Und ich kann auch nichts daran faschistisch finden, schöne Körper anzukucken (so reiche, weiße Mittelschichts-Ami-Schwuchteln finde ich allerdings generell völlig unattraktiv =:o) Das Argument: "Die Gay-Games-Leute machen sich im kapitalistischen Sinne verwertbar mit ihren Körpern" finde ich in diesem Rahmen allerdings etwas geheuchelt, weil ich ungefähr nur 5 Leute kenne, wo das wirklich überhaupt nicht so ist. Bei den Meisten, wie auch bei den meisten Schreibern auf etuxx, stelle ich fest, daß die auch alle ordentlich Schotter für Umbro-Shirts, Turnschuhe, Haarfarbe für den Iro, Springerstiefel etc. ausgeben, um sich attraktiv zu machen.  
-ente-lippens@+superpunk: Du kannst die leute auf der anderen seite des internets SEHEN? Nimmst du c) Cannabis sativa; d) Opiate; e) Halluzinogene; f) Anabolika oder bist du einfach g) der Superpunk? Das würde auch deine unsinnige Gleichsetzung von "kapitalistisch verwertbar machen" und "sich attraktiv machen" erklären.  
hamsterhasi: das argument, lesben/schwule "leisten" geoutet bei heterolympia mehr für emanzipation, kann ich nachvollziehen, warum allerdings die schwimmbäder billiger werden, wenn gaygames nicht stattfinden, verstehe ich nicht. langweilige werbung stampft geldmittel aus der industrie, die sich ihrerseits das geld wieder von den langweiligen amis (*seuftz*, lekka sind die schon manchmal) zurückholt. wenn jemand denkt, dass er durch solche aktionen geld fürs schwimmen zusammenbekommt, kann er/sie es doch versuchen.  
OA@+superpunk: Das Surfen und Schreiben sowie Diskutieren auf etuxx, lieber plus superpunk, macht schön. dadurch sind etuxx-nutzerinnen an und für sich attraktiv. Sie können es sich deshalb erlauben, auch splitternackt vor ihren Bildschirmen zu sitzen, denn etuxx macht sie schön. auch ohne umbro, turnschuh, iro. ja. so ist das. und alles ganz ohne kapitalistische Verwertung. Jetzt staunst Du aber, nicht? Spürst Du es auch schon?  
Sportfan @ OA: Äh, die Attraktivität der etuxx-UserInnen ist und bleibt doch wohl eher eine virtuelle (sofern sie überhaupt besteht), oder?! Wenn Du jetzt behauptest, etuxx habe für virtuelle Existenzen den nämlichen Effekt wie Sportstudios für physische, dann könnten wir weiterreden.  
virtuella@Sportfan: Etuxx hat für virtuelle Existenzen den nämlichen Effekt wie die SportSCHAU für physische!  
OA: nein, virtuella, da trifft der vergleich von sportfan schon eher zu. die sportschau macht dick und häßlich. allein, das weiterreden auf etuxx macht schlank und schön. etuxx wird sich deshalb aber nicht an den gaygames beteiligen, um mal wieder auf das ausgangsthema zurückzukommen.  
Sportfan: Danke, OA! Aber hier weiterzureden wird dann doch nix nützen. Es sei denn: Wir schliessen uns zusammen - und vermiesen den albernen "Gays" ihre "Games" so, wie die "NOlympia"-Bewegung das circa vor zehn Jahren schon mal geschafft hat. Bisschen Demo, bisschen böse Presse; aber Tenor: In dieser Stadt ist kein (resp.: nicht noch mehr) Platz für Yuppies - mögen sie so "gay" sein wie sie wollen!  
leistungistdumm: sport finde ich eh blöd  
stiller Sportfreund: Ich finde, Sportfan hat recht. Nieder mit den Gay Games! Da braucht man nicht lange nach aktuellen Themen für eine politische Auseinandersetzung zu suchen, die liegen auf der Straße (bzw. im Olympiastadion).  
Gay Games 2006 gestorben: Die Federation of Gay Games (FGG) und die Stadt Montreal haben sich im Streit ums Geld getrennt -- 2006 gibt es keine Gay Games, aber Montreal macht sein eigenes Ding. Interessant: die FGG drängte auf kleinere, überschaubarere Spiele -- denn nach noch einer Pleite wäre der Verband wohl weg vom fenster. Aber Montreal will die übliche Luftblase für "Sponsoren" aufziehen. Eine Warnung für Berlin ...